Spannend und nochmals spannendere Zeiten. Das alles so in stärkstem Maße in den ersten Tagen des neuen, jungen Jahres. Was sich, wie sich wohl alles ändern wird? Zu ändern gäbe es viel.
Vertrauen, Hoffnung, Zuversicht als realistische Einstellung haben zu dürfen. Aufgeräumt ist schon viel und damit es so bleiben kann, muss auch Ordnung gehalten werden. Da sind wir alle gefragt.
Vielleicht kommt Zufriedenheit mit dem Frieden.
Tuesday...
Kopf hoch! Manchmal vergessen wir es, aber die Zeit zeigt zeitig, dass jeder Tag ein anderer ist als der Tag zuvor oder vor einer Woche. Und sei eine Kleinigkeit noch so klein, irgendetwas lässt
sich finden, den Tag zu schmücken, schöner zu machen, für sich und vielleicht auch für andere. In diesem Sinne, dem Leser und der Leserin wünsche ich einen schönen Dienstag!
Zwanzigvierundzwanzig und einhundertvierundzwanzig Wörter.
Tag für Tag werden wir sehen, wohin alles führen wird. Schnee von gestern, aber wir üben uns noch in Gewohnheit, blass, leer und bar jedweden Gefühls. Ein notwendiges da-musst-du-jetzt-durch, ein
Loslassen beim Festhalten.
Schöne Musik, Gedankenruhe. Was dieses Jahr bringen wird, wir wissen es nicht. Viele planen es dennoch, weil planen verplant bedeutet und wenn etwas durchgetaktet ist: Dann weiß ein jeder, was
das Jahr bringt. Egal was es bringt. Einzig zu Bedenken hier wäre: Zwischenmenschliches kann man nicht so gut planen und takten. Es wäre schade um die ganze geplante Zeit, eben genau das zu
vergessen. Lasst uns etwas nachdenken.
Ich hab dich - glaube ich - neulich mal gesehen. Da hast du gelacht. Lebensfreude steht dir. Ein frohes neues Jahr wünsche ich!
Wen
interessiert´s?
Münchner Winter.
Der Schnee legt sich sanft über das Land, auf die Dächer, auf die Wiesen, auf die laublosen Bäume gleichermaßen wie auf die grünen Nadelbäume. Er trägt die Ruhe, diese legt sich mit ihm auf alles
und alles scheint für den Moment so friedlich und ruhig zu sein. Stille. Nichts von dem Gebärden, das zwar von Menschen ausgeht aber vom menschlichen weit entfernt ist, scheint gerade real und
deshalb nicht des Denkens wert zu sein. Ich blicke hinaus und lasse mich einen Augenblick von dem hypnotisch anmutenden Schneefall in eine Art Stillstand versetzen und bin dankbar dafür.
Ad utrumque paratus...
Neues Jahr und Neues leben, denn Zeit wirds. Wenn wir uns selbst und damit gegenseitig versorgen, lässt es sich wieder reden und leben. Rücksicht nehmen. Illusionen auflösen und stattdessen
wirklich träumen. Danach fragen, welchen Beitrag man selbst zu einem neuen Miteinander leisten möchte und kann. Ganz bestimmt wird vieles gebraucht. Vieles aber, so wird mancher herausfinden,
vieles wird aber auch keine Verwendung mehr finden, weil es nie Nutzen hatte, sondern schlimmstenfalls Schaden brachte, bestenfalls für alle anderen nur nutzlos war. So oder so, wir werden sehen,
wie sich alles entwickelt - zum Guten, zum Ausgleich und zu dir selbst. Frohes Neues da draußen!
Jahresende.
Nun ist er da, der letzte Monat in diesem Jahr. Was hast du alles geschafft, was hast du alles erlebt? So vieles war und so vieles kommt. Es kann nur besser werden, ganz gewiss.
Im kommenden Jahr will ich weiter an meinen botanischen Fähigkeiten arbeiten. Denn die Beschäftigung mit der Pflanzenwelt bringt so viel Ruhe und Frieden und Glückseligkeit. Und vielleicht
springt dabei ja auch die eine oder andere Tomate oder ein frischer Salat auch für dich raus? Wer weiß. Auf alle Fälle hat die Welt der Tiere gleichermaßen Nutzen und Freuden, wenn einer diese
Art des Steckenpferdes betreibt. Für sich genommen ist das alleine schon was ganz Tolles.
Ich freue mich schon einmal im voraus und beschäftige mich derweil mit "Indoor Gardening", nutze die Winterstunden auch, um Garten- und Naturwissen mittels eifrigen Bücherlesens aufzufrischen und
gegebenenfalls zu erweitern. Dem lieben Leser und der lieben Leserin wünsche ich einen schönen Tag und bis bald.
Klamauk.
Es folgen nun spontanerweise einige Vorschläge, wie man deutsche Redensarten oder Sprichwörter ins Englische übersetzen könnte.
Not bad, Mr Pecker. (Nicht schlecht, Herr Specht.)
Old administrator! (Alter Verwalter!)
Old Swede! (Alter Schwede!)
I was so angry that I jumped in a triangle. (Ich war so wütend, dass ich im Dreieck sprang.)
There ´s still a lot of water that has to run down the isar. (Da muss noch viel Wasser die Isar runterlaufen.)
Be patient. Sometimes you have to let the five straight. (Sei geduldig. Manchmal musst du die fünfe grade sein lassen.)
Here in Munich there are a lot of highhouses but not so many as in New York. (Hier in München gibt es viele Hochhäuser, jedoch nicht so viele wie in New York.)
Pumuckl is the goblin of joinermaster Eder. (Pumuckl ist der Kobold von Schreinermeister Eder.)
You should not bridle the horse from behind. (Du solltest das Pferd nicht von hinten aufzäumen.)
Bestimmt fallen dir, lieber Leser oder liebe Leserin, auch noch einige ein.
Ich wünsche dir auf alle Fälle einen schönen Tag!
Das Jahr begann mit einem sonnigen Tag.
Das Jahr begann mit einem sonnigen Tag, der nicht allzu kalt war. Zudem mein Glück: Der Boden war nicht gefroren und so kam es, dass ich mit gleich ans Werk machte, den Plan zum Projekt Hochbeet
umzusetzen. Ich betrachtete das Beet, das noch freilich ganz verwildert aussah. Also hieß es erstmal, den Boden, das Erdreich des Beetes für neuen Bewuchs vorzubereiten, was mir aber sehr leicht
von der Hand ging. Noch einmal gut durchrechen und durchpflügen, 80 Liter neue Erde hinzugegeben und schon war das neue „Ackerland“ erschlossen, klein aber fein auf etwa zweieinhalb Quadratmeter
wartete es auf neue Bepflanzungen aller Art. Zu dem Zweck hatte ich im Vorfeld an einem winterlichen Abend im Dezember einen kleinen Bepflanzungsplan erstellt. An diesen Plan wollte ich mich auch
halten und steckte das Beet der Skizze gemäß ab. Ein Teil war für Kräuter wie Basilikum, Oregano, Salbei und Schnittlauch bestimmt, ein anderer Teil hingegen für Gurken, Zuckermais und ein paar
Möhren. Eine weitere Fläche sollte für Blumen sein, die vor allem Bienen, Hummeln und Schwebfliegen Freude und Nahrung bereiten sollten.
In der Mitte des Beetes legte ich das „Beetherz“ an, welches an den Seiten mit Steinen geschützt und innen mit größeren Steinen geschmückt war.
In kleinen Kartonbechern durften die gesäten Pflanzen dann wachsen – aber vorerst noch im warmen Haus, weil es für draußen ja im Februar und März noch zu kalt war. Mit Ausnahme der
Erstbepflanzung des Beetherzes, weil mir das Hochbeet sonst zu kahl und leer vorkam. Hier zog gleich eine Rebhuhnbeere ein, eingebettet in die verbundene Steinlandschaft…
Die meisten Sämlinge machten sich überaus gut und so kam es, dass ich die weitere Bepflanzung gegen Mitte April bis Anfang Mai betreiben konnte.
Einzugstermin
Das Beet wird bezogen – „auf gute Nachbarschaft!“, so riefen die Pflanzen unisono und freuten sich, dass sie nun allesamt ins Beet wanderten. Einzig der Salbei fehlte noch. Doch binnen eines
Tages wurde auch dieser ins Beet gesetzt – jetzt war es erstmal vollständig. Und über die Zeit wuchsen alle Pflanzen kräftig vor sich hin. Beim Zuckermais, davon hatte ich zwei Pflanzen
herangezogen, verschätzte ich mich allerdings, hatte ich diese beiden doch in dasselbe Feld der Einlegegurken gesetzt. Die Gurken waren sehr wachsfreudig und breiteten schon bald ihre großen
Blätter über die noch kleinen Maispflänzchen aus, so dass aus ihnen leider nichts Größeres wurde. Passiert mir beim nächsten Mal bestimmt nicht wieder, das hatte ich mir fest vorgenommen.
Das Beet bekommt ein Dach über den Kopf: Das Zelt
Gegen Ende Juni wurde zum Zwecke des Regenschutzes der Gäste ein großes Zelt aufgebaut, welches auch über dem Hochbeet entlanglief. Die Folge: Das Beet war größtenteils abgeschirmt von allen
größeren Bestäubern wie die Biene oder die Hummel, kleinere fliegende Tierchen waren aber nach wie vor gerne Gast in diesem kleinen Paradies. Außerdem tat das Treibhausfeeling der Einlegegurke
außerordentlich gut und so kam es, dass einzig sie uns stets mit der einen oder anderen Gurke versorgte – alle drei Tage zwei dicke und saftig-wohlschmeckende Gurken, die natürlich immer sofort
weggeputzt wurden. Aber auch die Basilikumpflänzchen gedeihten prächtig nicht zuletzt ob des beständigen Regen- und Windschutzes, denn Basilikum mag weder das eine noch das andere gerne. Was die
bodennahe Blumenbepflanzung betraf, war hier während der Zeltphase eine gewisse Stagnation der Wachstumsfreude zu beobachten; hier vermutete ich zunächst, dass das auf die eher magere Versorgung
mit Licht zurückzuführen war, denn Tageslicht kam zwar etwas durch die weißen Wände des Zeltes und überdies auch vom Zeltgiebel überhalb des Hochbeetes, die gottseidank durchsichtig waren. Aus
diesem Grund gab es dagegen bei den Sonnenblumen und der Malve mit ihren lila Blütenwerk kein Problem wie weiter unten im bodennahen Bewuchs – beide streckten sich fröhlich der Sonne entgegen und
die Sonnenblume war schnell auf über zwei Meter hochgewachsen.
Die Wühlmausfamilie
Als ich einmal mit dem Gießen des Beetes beschäftigt war, fiel mir plötzlich ein kurzes Rascheln auf, das ich aber zunächst nicht weiter beachtete, vielleicht hatte ich mich getäuscht. Doch da,
ein paar Sekunden später, war es wieder da, das Rascheln und als ich nach links blickte, bewegten sich dort noch zwei der vielen großen Gurkenblätter. Da saß sie dann plötzlich und es schien,
dass sie mir genau bei der Arbeit zusah – die kleine Wühlmaus. Dann huschte noch eine und noch eine heraus und schnell wieder hinein in ihre kleinen Erdtürchen. So wie sie mich angesehen hatte,
die kleine Wühlmaus, bin ich mir nach wie vor sicher, dass sie schon viel länger dort in dem Beet wohnten als nur eine Gartensaison. Dem Gedanken folgend war die Wühlmausfamilie als erstes da und
ich hatte Rücksicht darauf zu nehmen. Zwar buddelten sie immer wieder die Erde auf, ließen den Pflanzen aber doch ihre Wurzeln, so dass alle, Flora und Fauna und meine Wenigkeit ein glückliches
Arrangement fanden in dieser Saison.
Im Herbst
Das Jahr ging allmählich in den Herbst, vor allem die letzten beiden Septemberwochen waren geprägt von Nässe, Kälte und die Sonne zeigte auch selten ihr wärmendes Lachen am Himmel. Stattdessen
wars da oben immer abgedeckt. Diese ungemütlichen Wetterlagen bekam nun auch das Hochbeet mit, weil inzwischen das Zelt darüber entfernt worden war. Aber, mal vom Basilikum und von der
Einlegegurke abgesehen, haben die anderen tapfer durchgehalten und umso größer war die florale Freude, als Anfang Oktober dann noch eine Phase eintraf, die als Altweibersommer oder goldener
Herbst bestens zu beschreiben ist.
Wir hatten noch viele Topfblumen übrig und im Beet war am Sommerende wieder viel Platz freigeworden. Da durften noch einige der Blumen in das Beet wandern, damit sie sich auch mal ungehindert
ausbreiten konnten. Was soll ich sagen, sie nahmen es alle dankbar an.
Bayrisch gesprochen
Manchmoi muas ma a moi wos bayrisch schreim, wenn ma scho do wohnt und a von do herkimmt. Zwecks da Unterhaltung und so weida. Heid rengt´s und moang is wieda sche. Außadem woit i bloß a moi
loswern, wia affig i de komischen Steckal find, mit denen so vui leit – eigentlich scho fast olle in da Stod, rumlaffan. Sie woin wos hean und hean dabei nix mehr mit dene Steckal. So a Schmarrn.
Glück.
Was ist Glück? Tja, der Sechser im Lotto wohl eher kaum. Denn das fanden Studien schon vor längerer Zeit heraus. Sie besagen, dass Lottogewinner vor dem Gewinn des schnöden Mammons glücklicher
waren als danach. Wir dürfen uns also getrost weiter Gedanken machen, was Glück letztendlich ist.
Glück, das dürfte nah an der Zufriedenheit sein. Und was sind dann Glücksgefühle – sind sie nur Blitzlicht einer Momentaufnahme? Damit wir uns einen situativen schönen Moment bis in alle
Ewigkeiten einprägen können? Möglich wäre es.
Wortmalerisch passt Glück zum Glück. Irgendwie funkelt das Wörtchen, gleich einem Stern am nächtlichen Himmel. Und irgendwo ist immer irgendwie ein bisschen Glück für uns da, wenn wir die Augen
danach offenhalten. Denn das Firmament ist voller Glückssterne…
Was sagen denn die Philosophen zum Glück? So einiges - wen dürfte das wundern? Schließlich war Ziel menschlichen Strebens stets das Erreichen von Glückseligkeit, das stellte auch schon vor
längerer Zeit Aristoteles fest. Epikur beschrieb das Glück als Ferne vom Schmerz. Bevor ein Mensch Glück erreicht, muss er weiters Angst und Furcht überwunden haben, so der Philosoph. Und Seneca
geht noch weiter indem er feststellt, dass ein Mensch in der Masse nicht in der Lage ist, sein Glück zu finden. Vielmehr liegt in der Unterscheidung von Wahrheit und Lüge der Weg zum Lebensglück.
Marc Aurel, der römische Philosophenkaiser, war zudem der Ansicht, dass das Glück im Leben von den Gedanken abhängt, die man hat.
Sei es wie es sei, wir merken uns für´s erste: Glück ist das einzige, dass sich verdoppelt, wenn man es teilt. Schließlich sagte das bereits Konfuzius, der um 500 vor unserer Zeitrechnung im
alten China gewirkt hat.
Zum ersten Mal bezeugt ist das Wort im 12. Jahrhundert – unverändert verwenden wir diesen schönen Begriff schon über 822 (!) Jahre.
Gutes tun tut gut.
Oftmals sind es die kleinen Dinge im
Alltag, die uns und anderen Menschen den Tag versüßen. Wie angenehm und freundlich unsere Umwelt ist, dazu haben wir als Einzelne die Fäden in der Hand und auch wenn du das zunächst nicht
glaubst, wirst du mit den folgenden Beispielen rasch sehen, wie einfach das doch ist.
Viele von uns sind Stadtmenschen. Wenn du
das nächste Mal einem Menschen auf der Straße begegnest – lächle ihn doch einfach an oder begrüße ihn freundlich, einfach so. Oder wie oft schon haben wir einen älteren Menschen gesehen, der in
den Mülleimer kuckt, weil dort vielleicht die eine oder andere Pfandflasche zu finden ist? Schnell ein paar Euro zugesteckt bewirkt hier tatsächlich Wunder. Du wirst es sehen… Es gibt unzählige
solche Dinge, wie wir die Welt für uns wieder zu einem besseren Ort machen. Auch in der Art, wie wir miteinander sprechen können wir vieles verbessern. Wir können den Busfahrer im öffentlichen
Personennahverkehr beim Einsteigen grüßen. Wir könnten nun endlich auf Smalltalk verzichten und lieber, sofern wir gerade wollen, aufrichtiges Interesse an einem Mitmenschen bekunden, wohlbedacht
und freundlich. Die Veränderung kann nur hier bei uns beginnen.
Liebe.
Die Liebe ist alles. Sie ist bedingungslos, sie ist gleich einer universalen Geberin - ein Aufgeben und Hingeben von absoluter Synchronizität auf den Kreisen der Unendlichkeit. Sie will uns
berühren, um durch und mit uns zu sein.
Verlieben ist nicht mit lieben zu vergleichen, ein solcher Vergleich scheitert bereits an der Einflechtung des ersteren im zeitlichen Ablauf. Die Liebe ist ewig.
Die kleine Hütte.
Die kleine Hütte liegt in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Ein kleines Bächlein mit frischem Wasser aus dem so nahen Gebirge. Eine Brücke aus Holz führt direkt zum Vorgarten des Hüttchens. Es
riecht nach frischer Luft und nach Gewürzkräutern, die im Beet vor der Hütte sind. Wiese, Bäume und Sträucher und der klare Himmel sind unsere Nachbarn.
Anyway.
Irgendwann
Irgendwo
über das hier unendlich
weit
hinaus
das ist dann
nicht
mehr
hier
genieße das, denke an die Dinge –
an die du denken möchtest
Sie sind so schön…
Eine
Busfahrt nach Bogenhausen – zweiter Teil
Wir verlassen den Truderinger Bahnhof, fahren an der Truderinger Straße entlang und halten an der gleichnamigen Haltestelle. Nichts Besonderes
ergibt auch der nächste Stopp Truderinger Straße, Br. Wobei das „Br.“ für Brücke steht; neben der Brücke nämlich steht das Bushäuschen, das leider keinen Müllkorb in der Nähe hat. Unser
rechteckiges und blaues und langes Automobil mit der markanten Ziehharmonika als Hüftersatz fährt nun weiter und kommt endlich zur Thomas-Hauser-Straße, wo auch niemand steht. Lediglich eine
Giraffe spaziert vorbei und überquert den vor uns liegenden Zebrastreifen. Früher, als Trudering noch nicht zu München gehörte, tat Thomas Hauser vierzehn Jahre lang als Bürgermeister von
Trudering seine Pflicht. Gelebt hat er von 1845 bis 1910. Weiter geht´s! Wir tuckern weiter und bleiben an der Ursberger Straße stehen. Ungewöhnlicherweise wurde diese Straße nach einem Ort im
Schwabenland benannt: Ursberg.
Die Linie 185 führt uns weiter, bis wir an der Südseite des Bahnhofs Berg am Laim ankommen: Berg am Laim Süd, so die Bezeichnung der Haltestelle. Als eigentlich Nichtmünchner habe ich mich schon
oft gefragt, warum der Berg soweit von Laim weg ist, fand aber bis dato noch keine ausreichende Erklärung. Laim liegt auf der anderen Seite der Stadt.
Nicht nachvollziehbar im Moment, aber der Bus fährt weiter zur Station Berg am Laim, wo einzig eine Magerwiese auf der linken Seite erwähnenswert ist, weil sie im Sommer so schöne Wildblumen
hervorbringt und sich die Bienen und Hummeln beim Nektarsammeln zuschauen lassen. Ein schöner Zeitvertreib, wenn man an dieser Stelle auf den Bus warten muss. Dennoch: Wieder fährt der Bus an und
der nächste Halt wurde als Friedrich-Eckart-Straße betitelt. Der Herr hatte vor langer Zeit eine Konservenfabrik. Es geht weiter und weiter und wir kommen an der Nettelbeckstraße zum Stehen. Ein
Seefahrer. Munter geht es hinfort zum Herrmann-Gmeiner-Weg. Ein Weg, so mein Empfinden, ist schöner als eine Straße. Ein Weg, das hat so was Weiches und Gemütliches. Und was Geselliges. Wir
begegnen uns ja auf unseren Wegen und nicht auf den Straßen – ich meine auf der menschlichen Ebene. Und schon sind wir an der Warthestraße angelangt und die Warthe ist ein über 800 Kilometer
langer Fluss in Polen. Eine Straße also , die nach einem Fluss benannt ist. Kaum darüber sinniert sind wir schon in der Pühnstraße angelagt. Frau Pühn, die den schönen Vornamen Julie hat, lebte
zwischen 1846-1917, war Generaldirektionsratswitwe und eine generöse Stifterin. Der Bus fährt an und weiter in Richtung Vollmannstraße: Der Herr Vollmann war ein Lehrer und Heimatforscher. Die
nächste Station wäre die Daphnestraße, aber ich steige jetzt aus.
Eine
Busfahrt nach Bogenhausen – erster Teil
Eingestiegen im Drosselweg und die Drossel ist eine artenreiche Vogelfamilie, die Amseln gehören da auch dazu. Neulich eine Wacholderdrossel entdeckt, im Gebüsch
gleich in der Nähe roter Beeren – ein sehr schöner und freundlicher Vogel. Nun zur Friedenspromenade, die erinnern möchte an das Ende des ersten Weltkriegs. Das ist einhundertvier Jahre her –
Stand zwanzigzweiundzwanzig nach unserer Zeitrechnung. Der Nikolaus-Prugger-Weg ist die nächste Station. Der Nikolaus Prugger lebte im 16. Jahrhundert, war Maler und Bauerssohn, wurde von
Adeligen entdeckt und gefördert, porträtierte fleißig und starb in ärmlichen Verhältnissen. So bedauerlich dies auch mitunter ist, weiter geht es im Text und auf der Fahrt. Wir fahren weiter an
der Wasserburger Landstraße, die so heißt, weil sie – wenn man denn dahinfahren wollte, auf Landstraßenlinie schnurstracks nach Wasserburg führt. Das Kulturzentrum Trudering ist die Haltestelle
des nächsten Moments. Eine Versammlungsstätte nicht nur für die Truderinger Bewohner, eine, die Theater, Kabarett und ähnliche Darstellungsformate anbietet. Kasperltheater finden hier natürlich
auch statt. Weiterfahrt. Die nächste Station ist die Bajuwarenstraße. Die Bajuwaren sind die Vorfahren deren, die hier leben und sich nun moderner als Bayern bezeichnen und die, schlägt man nach,
erstmals im sechsten Jahrhundert ihre Zelte an den Flüssen Donau und Lech aufschlugen. Davor hatten sie nämlich in Böhmen gewohnt… Wir kommen nun am Truderinger Bahnhof an, steigen aus und um,
erwischen gerade noch den 185er, der sich Richtung Arabellapark begeben möchte, es handelt sich hier um einen Park, der im Stadtteil Bogenhausen liegt. Falsch – der Arabellapark ist kein Park,
sondern ein profanes Wohn- und Gewerbegebiet und demzufolge mehr Park-Platz…
EINFACH MAL NICHTS TUN
ODER:DAS HAAR WÄCHST NICHT SCHNELLER, WENN MAN
DARAN ZIEHT.
Nach der bis jetzt tradierten westlichen Anschauung sind wir von Kindesbeinen
an darauf gedrillt daran gewöhnt, immerzu zu streben nach allen möglichen und unmöglichen Dingen. Wir wollen und wir tun und wir machen – nur deswegen und solange, bis ein gewünschtes
Ergebnis eintritt. Klingt ziemlich unruhig und befriedigungslos; eher klingt es nach einem, der der Wurst nachläuft, die mittels langer Rute und Schnur drangebunden am Rücken des Unglücklichen
befestigt wurde. Soweit dazu. Ich schlage vor, wir beide lassen das hier mal sacken, gehen für einen Moment in uns und denken nach.
Wu – Wei, der Begriff, der aus dem alten China stammt und dem Taoismus
entsprungen ist beschreibt uns einen Weg zur Ruhe und Befriedigung. Denn folgt man jener Lehre, so begreift man ein Problem nicht als ein einmaliges, sondern als ein sich wiederholendes Phänomen.
Es kommt im Prinzip solange zur Wiederholung, bis die Natur (damit ist das Alles gemeint, in der auch wir ein Teil davon sind) sich selbst regulieren darf. Und hier kommen wir ins Spiel: Actio
ist gleich reactio ist gleich reactio ist gleich reactio ist gleich reactio ist gleich reactio…
Wu – Wei, das kann als Nichthandeln verstanden werden. Man enthält sich einem
Handeln, das gegen die Natur gerichtet ist. Das dualistische Denken, dasjenige, das immer zweckgerichtet ist, wird aufgegeben und an seine Stelle tritt eine spontane, weil nun natürliche
Handlung.
Läuft das auf einen Kontrollverlust hinaus?
Ja.
Aber über etwas die Kontrolle zu haben ist nur eine Illusion, eine Täuschung,
die man sich selber antut.
WIR
Wohin wir gehen
und
wo wir stehen
dazwischen
liegt soviel
Raum
Samstags frei.
Am Samstag stand ich (wie meistens) früh auf, es dürfte wohl gegen sechs Uhr gewesen sein. Gleich nach einem kleinen Frühstück, das darin bestand, eine Tasse grünen Tee und ein mit Marmelade
bestrichenes Toastbrot zu essen, machte ich mich ans Werk, eine große Pepperoni-Schote für ein scharfes Öl mit Knoblauch zu verwerten. Dieser frühmorgendliche Spaß dauerte etwa knapp eine Stunde
an und danach putzte ich ein wenig die Wohnung und sortierte verschiedengroße Gläser mit und ohne Deckel, da ich diese ja vorher schon in der Hand hatte – wegen dem Peperoni-Knoblauch-Öl. Dann
gegen Mittag raus. Eigentlich zum Fotografieren und zum Einkaufen, weil heute auf der Speisekarte gekochte Kartoffeln mit Kräuterquark stand und ich die ersteren nicht auf Vorrat daheim hatte.
Den Kräuterquark wollte ich mit Vogelmiere vermischen, denn mit dieser schönen Pflanze, die auch munter im Winter wächst, habe ich mich in den letzten Tagen eingängiger beschäftigt. Einzig,
gefunden hatte ich die Vogelmiere bis dato noch nicht. Umso mehr musste ich lachen, als ich zur Türe hinaus, die erste Treppe hinunterging und sie plötzlich vor mir war – in einem Topf, den eine
Nachbarin zu Wintereinlagerungszwecken hierher verbracht hatte.
Da ist wohl was dran an dem Glauben, dass die Pflanze den Menschen aufsucht.
Ich wünsche dir auf alle Fälle einen schönen Sonntag und ich denk an dich.
Woher das Wort Banause kommt.
Vor kurzem kam die überaus interessante Frage auf, woher denn der Ausdruck Banause stammt. Wird ja noch oft genug verwendet und ist meiner ersten Ansicht nach immer (ab)wertender und anmaßender
Natur. Da gibt es zum Beispiel den Kunstbanausen. Also jemand, dem man Ahnungslosigkeit in Sachen Kunst unterstellt. Wobei aber noch nicht geklärt ist, was dann der allgemein gehaltene Begriff
des Banausen beinhaltet. Ein Blick in ein Herkunftswörterbuch gibt Aufschluss und verrät uns, dass der Banause ein „Mensch ohne Interesse und
Verständnis für Geistiges und Künstlerisches“ ist und der Begriff wohl im 18. Jahrhundert Mode wurde. Das ist schon lange her.
Zurückkehrend zum Kunstbanausen können wir nun leichterdings feststellen, dass der Begriff zum Zwecke der Verschärfung desselben doppelt gemoppelt worden ist.
Amselfreude.
Die Amsel im herbstlich-winterlichen Dickicht
steht schaut springt zupft
am Blatt
steht schaut springt zupft
am nächsten Blatt
und findet dort eine kleine Beere am Boden.
Die Amsel gehört zur Drosselfamilie. Bei uns lebt sie fast überall gerne, meist in der Nähe von Hecken und Strauchgruppen in Parks, Gärten und im Wald. Das Männchen hat ein schwarzes, das
Weibchen ein bräunliches Gefieder. Amselpärchen bauen ein napfförmiges Nest, das sie gerne in Sträuchern und Bäumen anlegen.
Hab eine schöne Woche!
Aristoteles.
Manchmal ist es schwieriger, manchmal ist es leichter und manchmal liegt´s genau dazwischen. Das wusste ja auch schon Aristoteles mit seiner Mesotes-Lehre, eben diejenige, die die Tugend in der
Mitte verortet. Bestimmt hast du das auch schon irgendwo einmal gehört.
Gerade bricht die Sonne den Novembernebel auf und scheint mit einem tiefen Winkel in mein Fenster hinein, das triste, dichte, indifferente Grau weicht allmählich dem Blau des Himmels. Das ist
schön. Schön auch, weil sich die Basilikumpflänzchen und der Schnittlauch, die am Fensterbrett stehen, bestimmt auch freuen.
Freiheit beginnt dort, wo du dich frei fühlst. Bei dir zum Beispiel.
Hab einen schönen Tag, ich denke an dich.
Hobby & Steckenpferd.
Hast du eigentlich Hobbys? Diese Frage kenne ich zumindest noch aus meiner Jugend und ist, so kommt es mir vor, in den Hintergrund getreten. Das kann man ganz leicht selbst ausprobieren, indem
man in seinem Umfeld mal nach demselben fragt.
Woher kommt denn der Begriff überhaupt? Auch von ganz früher herrührend, kenn ich noch den Begriff „Steckenpferd“, der sich damals schon überaus altbacken angehört hatte. Aber mit dem
Steckenpferd, dem aus Holz verarbeiteten Spielzeug, das sich durch einen langen Stock mit einem geschnitzten Pferdekopf oben drauf charakterisiert und mit dem man nur des bloßen Spaßes wegen
tierfreundlich herumhüpfen, traben, galoppieren kann, lässt sich prima eine Ableitung zur eigentlichen Bedeutung des Hobbybegriffs herstellen. Hobbies machen Spaß.
Viele liebe Grüße und genieße den Tag!
Eigentlich...
Das Wetter die Tage war wieder mehr als durchwachsen. In den meisten Stunden dieses Samstages sogar ziemlich kalt und währenddessen zogen regnerische Wolkengebilde über den Himmel.
Saß ich gerade am Schreibtisch und philosophierte so vor mich hin und dachte insbesondere darüber nach, freute mich darüber, wie viele unterschiedliche Pflanzen ich mittlerweile in der Wohnung,
in der kleinen aber gemütlichen, quasi als stille aber umso farbenfrohere Mitbewohner habe.
Ich glaube, sie fühlen sich hier wohl und ich mich auch, eigentlich.
Bis bald und hab einen schönen Sonntag!
Sommer, Sinn und Blumen
Was mir nun schon längere Zeit immer wieder große Freude bereitet, weil es vielleicht so losgelöst und unabhängig von der Unruhe da draußen ist, ist die Flora. Und dabei ist es erstmal egal, ob
du zum Spazieren, Spüren oder Fotografieren in den Wald oder Park gehst. Es ist egal, ob du nur beobachtest oder dich auch selbst als Gärtner versuchst. Die Freude wächst und wächst und du freust
dich und du siehst zu. Es ist schön, wenn Hummel und Biene bei dir am Fensterbrett vorbeischauen, weil von entsprechendem Pflanzenwerk angelockt. Nein, du brauchst nicht erst einen eigenen Garten
oder Balkon oder irgendetwas anderes, dass du im Moment halt nicht hast. Habe ich auch nicht. Du brauchst nur dich und deine Lust, etwas zu Bewundern oder zu Schaffen. Es gibt hier so viele
Dinge, ästhetischer, heilbringender und auch nützlicher Natur zu entdecken und zu lernen, so jedenfalls finde ich zumindest.
Vielleicht schreibe ich hier demnächst mehr über die Pflanzen, um die ich mich gerade kümmere – mal sehen.
Auf alle Fälle wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag – ich denke an dich.
PS:
"Vielleicht schreibe ich hier demnächst mehr über die Pflanzen, um die ich mich gerade kümmere – mal sehen."
Vor ein paar Tagen angekündigt und nun schon zum Nachlesen, wenn du Lust dazu hast. Du findest sie als pdf-Datei auch unter der Rubrik Texte, dann Pflanzenbetrachtungen. :-)
Fenster, Taube, Wolken
Wenn du aus dem Fenster siehst und einen Flickenteppich aus Wolken, große und kleine und auch in Größenordnungen dazwischen, weiß-gräu-bläulichen Anmutes, vom Wind mal in die eine, mal in die
andere Richtung schweifender und schwebender Weise - dich liebend weil du sie siehst, genauso liebend wie die Taube, die zwischen den Wolken und dir vorüberfliegt.
Sie richtet dir liebe Grüße aus…
Diese Zeilen erinnern uns daran, wie wichtig und ergiebig doch das Fensterputzen ist.
Hab einen schönen Tag!
Fahrerin und Beifahrer.
Gestern am frühen Abend, als ich auf den Bus wartete, wurde ich Zeuge jener Verabschiedungsszene:
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein roter Kleinwagen, der am Gehweg stehen blieb.
Es stiegen aus, die Fahrerin und der Beifahrer; letzterer trug in beiden Händen jeweils eine Reisetasche mittlerer Größe.
Sie etwas kleiner als er, in etwa eine halbe Kopflänge.
Und dann standen sie sich eine Zeitlang gegenüber, so wie sich halt zwei Menschen vielleicht gegenüberstehen, wenn der eine den anderen zum Bahnhof bringt, um von hier nach woanders zu
reisen.
Man unterhielt sich noch ein kurzes aber auch schon etwas trauriges Weilchen, weil man wohl wusste, worauf es rausläuft.
Noch ein langer Kuss.
Und danach bewegten sich ihre Lippen so, als hätte sie „Ciao“ geformt und gesagt.
Er ging dann mitsamt seinem Gepäck die U-Bahn hinunter.
Was ich aber sah aber er nicht mehr: Wie sie sich, bevor sie sich endgültig wieder in den banalen Feierabendstraßenverkehr Münchens einordnete, eine oder zwei Tränen mit der linken Hand von der
rechten Wange wischte.
Clueless.
Manchmal fühle ich die Leere, die ich aber zunächst einmal vollkommen wertungsfrei so stehen lasse… Und wenn ich mal ratlos bin, heißt das ja nicht unbedingt, dass es gerade eines Rates bedarf;
wohl eher das Gegenteil scheint dann der Fall zu sein, denn sonst wäre ich ja nicht ratlos.
Sonntagsgefühle.
Wenn ich hinausblicke: Sattes Grün, es kommt mir sogar so vor, als ob die Bäume geradezu in die Räumlickeiten hineinwachsen möchten, vor lauter übersprießender Energie. Gibt es eigentlich das
Wort „Überspruss“ fällt mir – daneben - noch ein. Und wenn nicht, so ist es ja nun erfunden. Der Natur tut der Regen gerade wahnsinnig gut, das sieht man. Und wir haben Mai, ein schöner Monat.
Mai. Ein kurzes Wort, das sich gelb-grün anfühlt und dabei so schön kurz ist und trotzdem so stark expandieren, sich ausdehnen möchte: Maaaaaaaaaai.
Eben wie der Frühling nach einem Regen, wie der Frühling, der sich mit dem Sommer bestimmt bald trifft, traumhaft und schön.
Der Zahnstocher
Neulich fiel mir, als ich auf den Bus wartete, etwas Lustiges ein, das ich vor einigen Jahren mal gemacht habe.
Studenten haben kein Geld. Und mir erging es genauso oder es wollte mir so ergehen, die Frage stellt sich für diese Geschichte nicht und ist ohnehin müßig. Auf alle Fälle hatte ich die zündende
Idee, ein Zeichen ob meines studentisch-finanziellen Notstandes zu setzen. Und auf meinem Schreibtisch lag da so ein einzelner Zahnstocher. Ich dachte mir, nachdem ich sonst nichts anderes hatte
außer diesen Zahnstocher, wäre es eine gute, jedoch freilich wenig erfolgsversprechende Idee, diesen auf einer bekannten Versteigerungsplattform zu versteigern. Ich weiß es noch gut, wie der
liebevoll formulierte Beschreibungstext lautete:
„Sie bieten hier auf einen unbenutzten, hochwertigen Zahnstocher aus echtem Holz der Marke Flammenbursche.“
Mindestgebot einen Euro, und los ging der Spaß.
Aber keiner wollte den Zahnstocher, noch viel schlimmer: Es waren auch keine Besucher auf der Auktionsseite, keinerlei Rückfragen hinsichtlich seiner tatsächlichen Beschaffenheit und auch kein
wie auch immer lautendes „Haha“.
Naja.
Also nochmal reingestellt und nochmal.
Und so kam es, dass mich der Zahnstocher um knapp 20 Euronen an Auktionsgebühren ärmer machen musste.
Ich fand´s zumindest lustig und wenn ich daran denke, immer noch. Er war es wert, der Zahnstocher.
Ode an die Hummel
Hast du schon einmal den Hummeln zugesehen, wie sie im kugeligen Flug von Blüte zu Blüte gleichsam propellern? Bombus, so heißt sie auf lateinisch, ist wie die Biene kein Einzelgänger. Allerdings
ist der Staat, den die Hummelkönigin im Frühjahr gründet bei weitem nicht so groß wie ein Bienenvolk. Macht nichts, denkt sich vielleicht die Hummel – dann ist´s gemütlicher.
Jedenfalls scheint der Name „Hummel“ ein onomatopoetischer – also ein lautmalerischer Name - zu sein… Das tiefere Summen des lustigen gelb-schwarzen Fliegeknäuel will damit zum Ausdruck gebracht
werden. In anderen Sprachen zieht sich dieser Gedanke fort, man denke an die humble-bee in der englischen Sprache.
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
All die Sterne
Wir schauen zu den Sternen hinauf und sehen: Alles.
Und je länger wir nach oben blicken, desto greifbarer, desto sichtbarer wird dieses Alles. Wir sehen immer mehr Sterne, nehmen die Bewegungen der Plejaden wahr, erkennen die
unterschiedlichen Farben – zunächst im Zweifel, dann immer sicherer…
Und vielleicht halten wir uns dann an den Händen, nur um zu merken, dass wir das gleiche bewundern. Gedanklich hat es ja schon einmal geklappt.
5
Schön, dass es Dich gibt!
Gegenwart und Raum
Einer Gegenwart mehr Raum geben ist ein bisschen wie Fotografie. Du hast das Gefühl, du gibst der Gegenwart mehr Raum, damit sie bleibt, obwohl sie, während du auf den Auslöser drückst, schon
wieder eine ganz andere ist. Und vielleicht hast du dabei etwas Schönes geschaffen insofern, als dass es auch für andere sichtbar werden kann.
Die Birke.
Die große weite Birke
immer
wenn du an ihr vorbeigehst
immer sieht sie so aus
als streichle der Wind sanft
ihr feines Geäst
und du siehst es
sie legt sich hinein
in den blauen Himmel
als wär er ein großes Kissen
Beschwerde & Erleichterung
Oft hört man wie sich Leute beschweren.
Über alles mögliche kann man sich beschweren...
Warum?
Viel besser wäre es doch, wenn sich die Leute lieber mal erleichtern würden.
Aus der Rubrik "Praxis-Tipps fürs Leben".
Über das kreative im Schreiben - ein offener Unterhaltungstext. Für dich.
Ja dann lege ich mal wieder etwas Wortgemenge vor und schreibe an irgendeinem Freitagmittag, nicht irgendeiner, es ist der erste Freitag im neuen Jahr und ich schreibe einfach drauflos.
Ich denke beim Schreiben an dich und freue mich sehr, weil ich weiß, dass du gerade meine Zeilen liest – sozusagen hörst du mir gerade leise und still zu und dafür sage ich: Danke.
Kreatives Schreiben – es hört sich ganz toll an. So toll sogar, dass niemand oder kaum jemand in der Lage ist, hinter diese Begrifflichkeit selbst zu schauen.
Ich finde und empfinde: Hierbei gehört so viel mehr dazu als das beispielsweise der Fall wäre, wenn einer hergeht und sich ein Märchen ausdenkt, mitsamt Handlung und Ausgang. Vielmehr ist so
etwas die einfachere Version, die Anfängerversion schöpferischen Schreibens. Wird es doch schon sogar in den Unterstufen der Schulen in Form von vier- bis fünfseitigen Aufsätzen gelernt und
eingeübt.
Sei´s drum.
Vielleicht schreibe ich später am Tag noch mehr darüber, wir werden sehen.
Bis gleich, lieber Leser, liebe Leserin.
Und da bin ich wieder und frage mich, wo ich stehengeblieben bin. Ach ja, richtig: Beim Kreativschreiben. Unabhängig vom locker-flockigen und bunten Erzählen irgendwelcher wild ausgedachten
Romane ist das kreative Schreiben nämlich sehr bivalent, weil dazu nicht nur die Muße und der Zeitaufwand, sondern während des Vorgangs an sich sehr viel Mühsal mit der Schreibfeder mitschwingt.
Sehr oft zumindest.
Du kannst es gerne selber ausprobieren, vielleicht verstehst du dann leichter, was ich damit versuche auszudrücken.
Der Sinn darf nicht gefragt werden. Der Sinn ist ein Sinn eben und kann keine Antwort nach menschlich-kommunikativer Art geben, jedenfalls keine Antwort, die dauerhaft befriedigend ist.
Der Sinn ist per se da, er will gespürt werden.
Und nochmals vielen Dank fürs Zuhören, pardon: Lesen.
Die Biene und der Käfer.
Als neulich eine Biene so vor sich hinflog durch die Landschaft, bemerkte sie plötzlich einen kleinen Käfer, der ganz weit oben auf einem Ast ängstlich um sich herblickte. Er klammerte sich ganz
fest mit seinen Füßchen an das dünne Ästchen und winkte der Biene zu.
"Was ist denn los, kleiner Käfer?", fragte die Biene besorgt.
"Ja weißt du,", meinte das Käferlein, "ich dachte mir, ich krabbel einfach mal den Baum hinauf, weil ich mir hiervon eine sehr schöne Aussicht über den Wald versprach...Aber als ich dann oben
angelangt war, bekam ich es dann doch mit meiner Höhenangst zu tun. Es ist ja doch so hoch..."
Da lachte die Biene.
Und gleichzeitig hatte sie auch ein bißchen Mitleid mit dem Käfer. Da bot sie ihm kurzerhand an, ihn auf ihrem Rücken nach unten zu fliegen.
Das freute den kleinen Käfer sehr und er nahm das Angebot dankend und dankend an.
Seitdem sind die beiden Freunde und sie treffen sich immer am gleichen Baum.
Taschenrechner, dazu ein kleiner Wortsalat.
Der Taschenrechner rechnet, weil man dem Gerät Zahlen gibt. Fachsimpelei entsteht immer da, wo die Fachlichkeit längst der Borniertheit weichen musste. Wenn sich mehrere Experten beispielsweise
darüber uneins sind, welche Zahl das Rechnergerät mit welcher Exaktheit auf den Meter genau hoch- und heruntergerechnet den optimalen In- und Output generiert, von der man die Vermutung hat: Dass
alles schon seine Ordnung und Unordnung haben wird. Denn schließlich, so gibt es Bedenkenträger, verändert sich dabei nichts Geringeres als das Trendsetting, das denklogisch mit den meist
verschrobenen Jetsets noch und nöcher zu Klappergeräusch par excellence führt. Ja weil halt der Salat heute mal nicht wie üblich aus Blättern, Zwiebeln, Dressing besteht, sondern aus bunten
Wörtern. Dem Expertentum mag das gerne exakt egal eben wie ehedem sein, aber das macht unserem Taschenrechner und dem Rest der Welt wohl nicht allzu viel aus, weil es ja sowieso keine Zahlen
gibt.
Vögel, die es gut haben.
Vögel haben es gut, wenn sie fliegen.
Oder sie sind am Nestchen bauen oder sie suchen sich Bauteile für ebendieses zusammen, was halt so auffindbar ist in der natürlichen Welt.
Vögel haben es gut, wenn sie fliegen.
Oder sie kümmern sich um ihren Nachwuchs und bringen der Brut Leben und Fliegen bei, klar mit der gebotenen Zuneigung.
Vögel haben es gut, wenn sie fliegen.
Oder wenn sie hoch über und auf Bäumen kreisend und sitzend ihr gemeinsames Revier überschauen, überblicken.
Vögel haben es gut, wenn sie fliegen.
Oder wenn sie Möwen, Amseln, Spatzen, Rotkehlchen oder Adler sind. Oder zur Sommerzeit, zur Frühlingszeit, zur Herbst- oder Winterzeit. Wenn es warm oder kalt ist. Wenn es regnet und die Sonne
scheint. Bewölkt oder unbewölkt bei freiem, blauem Himmel und Horizont.
Vögel haben es gut, wenn sie fliegen.
Ich schaue einfach den Vögeln zu, denn sie haben es gut.
Vom Frühstücksei zur Präsenzwahrnehmung.
Wenn früh am Morgen ein Frühstücksei im Eierbecher wartet, sonnengelb bis orange im Dotter und der leicht braungebrannte Toast auf dem Teller auf dich wartet… Dann genieße es einfach. Was heißt
eigentlich „genießen“? Sonderbares Wort, oder? Es heißt doch nichts geringeres als voll da zu sein, damit man mit allen Sinnen spüren kann.
Der Geschmack des Frühstücksei.
Das Geräusch, sobald du in den Toast beißt und der Geschmack und das Geräusch zu gleicher Zeit – simultan sozusagen – als knusprig erlebbar wird. Und dann schau dich einfach um, was siehst du?
Wie ist der Raum um dich beschaffen und welche Klänge hörst du? Hast du ein Fenster? Sieh hinaus, was siehst du?
Weißt du noch, wie das Ei geschmeckt hat? Generell und überhaupt, wie beschreibt einer genau diesen Geschmack?
Wenn ich das wüsste, gäbe es hier sofort eine entsprechende Beschreibung.
Die Katze.
Die Katze suchte gestern ihren Kratzbaum, auf dem sie wie üblich zu den Nachmittagsstunden ihr lang-ausgiebiges Nickerchen zu machen pflegte. Aber an der Stelle, an der der Kratzbaum sich hätte
befinden sollen, deutete nur noch eine quadratische, leicht eingedrückte Stelle auf dem Teppichboden seine frühere Verortung an. Hatte sie, so wunderte sie sich sehr, ihn etwa verkrault?
Oder war es der ollen Nachbar, der Hund, der nicht müde wurde sie zu triezen? Fragen über Fragen worüber die Katze nun immer müder wurde. Und schon machte sie kehrtab von dem leeren Fleck, hin
zur Lieblingsstelle auf der Sofalandschaft, sprang elegant (wie immer!) auf ebendieses, machte es sich gemütlich und schlief sofort ein.
Und begann, vom Kratzbaum zu träumen. Und zwar ganz fest.
Weiter schreiben werde ich nun nicht mehr, weil ich die Katze nicht aufwecken möchte.
Wie man eine Semmel schmiert.
Semmel sorgfältig in der Mitte aufschneiden und so auf das Brett legen, dass die Innenseiten nach oben gerichtet sind.
Die (!) vorher zurechtgelegte Butter mit einem Buttermesser wahlweise abschaben oder an einen der vier Seiten scheibchenweise abschneiden, wobei schneiden nicht ganz treffend im Ausdruck: es ist
eher ein Nach-Unten-Drücken des Messers bis das gewünschte Stück Butter vom Butterklotz vollständige Abtrennung erfahren hat.
Jetzt gilt es, das Stück Butter auf die richtige Weise auf die Semmeln zu verbringen.
Dies geschieht am erfolgsversprechendsten, wenn man die Butter zunächst in die Semmelmitte gibt, um sie dann vorsichtig und doch mit etwas Druck zu den Semmelrändern hin verteilt. Diesen Vorgang
nennt man übrigens Schmieren.
Nun sind der Herzenslust keine Grenzen mehr durch ungebutterte Semmelhälften gesetzt; völlig frei und gerne auch mal kreativ mit hübscher Dekoration darf jetzt der Belag auf die Semmel gelegt
werden.
Mancher mag gerne Schinken, mancher diverse Wurst. Auch Aufstriche süßer, salziger Natur sind bei vielen beliebt und werden durchaus angenommen.
Die Butter darf halt nicht fehlen!
Schatz.
Der Winter mitsamt seinem Einheitsgrau. Zeigt er uns doch so oft, wie schön doch der Sommmer mitsamt seiner Sonnenstrahlen, seinen Warmtemperaturen, seinen kräftig-grünblühenden Landschaften ist.
Wie meist im Leben lebt alles im Kontrast irgendwie.
Nur durch die Gegensätze vermögen wir einzuschätzen und zu schätzen.
Alles kann besonders sein.
Wie müssen es nur noch sehen... den Schatz.
Dasitzen & Nachdenken
Und wenn es mal ruhig zugeht in der Welt um uns, dann schreiben wir wieder. Einfach so und drauflos. Wir merken dabei, wie sich die sonst wahrgenommene Hektik und das vielgeschäftige Treiben
immer weiter entzieht - und bis sie letzten Endes nur noch als dumpf-leises Hintergrundrauschen, kaum merklich, in unser Bewusstsein dringen. Vordergründig und im Nun, umso schöner: Das Geräusch
des Füllers, wie er, Zeile für Zeile, Wort für Wort, Gedankenfragmente und -fetzen am Blatt kratzend dem Menschen einen solchen präsenten Ausdruck verleiht. Während der Wind am Fenster
vorbeipfeift. Und die Sonne unsere Haut berührt mit ihrer Wärme obwohl Winter, kommt sie hinter den Wolken hervor...
Wir sind hochkonzentriert und dennoch tiefenentspannt und lassen unseren Worten absolut freien Lauf, sie schreiben sich just im Moment quasi von selbst. Dasitzen & Nachdenken, entwickelnde
Gedänklein, ziehen vorbei wie die Wolken an der Sonne. mal ein größerer Gedankenbatzen, mal ein kleines Denkwölklein, die mit dem Niederschreiben doch noch zu festerer Materie werden dürfen und
sollen. Schreiben hält uns in so vielen Dingen wertvolle Schätze bereit, wie sollten es uns nicht, niemals, nie abgewöhnen lassen,
"Wer schreibt, der bleibt", fällt mir (offenkundig urheberisch in eben jenen Zeilen verstrickt und verschrieben) gerade mal wieder ein. Von wem ich den Satz einmal aufgeschnappt hatte,
weiß ich bedauerlicherweise nimmer (nicht mehr).
München um 14 Uhr 30
Parli italiano?
Als ich neulich mit dem öffentlichen Nahverkehrsmittel (Bus) von einem Ort zum anderen fuhr, fiel mir eine kleine Familie vor mir sitzend auf.
Ihre Tochter links vor mir, die Frau rechts vor mir, der Mann rechts neben mir, stehend. Um sich den gebotenen Halt im fahrenden Bus zu verschafften, hält er sich an der Stange auf Höhe des roten
Stoppknopfes fest.
Emsige Diskussion unter sich.
Frau blickt fragend, Mann ratlos dreinblickend, Tochter teilnahmsloser aus dem Fenster blickend.
Ich frage mich, ob sie spanisch oder italienisch sprechen, versuche den Unterschied herauszuhören.
Der Motorengeräusch und der Gesprächsradau der anderen Mitfahrenden erschwerten das Ganze etwas.
Einerlei, weil ich jetzt aussteigen muss.
Damit ich an Halteknopf drücken kann: „Scusa.“, meinerseits.
Stehe auf und warte bis sich die Türe nach draußen öffnet. „Parli italiano?“, höre ich plötzlich den Familienvater mich fragen.
Ich lache, weil meine Annahme richtig war, dass es sich um eine italienische Familie handelt (Touristen), verneine weil meinerseits (eigentlich) nicht der italienischen Sprache mächtig.
Das „Parli italiano“ bekommt aber auch ein anderer Herr neben mir mit, der sich nun ins Gespräch einklinkt und den drei den von ihnen gesuchten Weg in die Innenstadt
erklärt.
Waldspaziererei die erste.
Bin gerade aus dem Wald gegangen; draußen vom Weiten: eine Bundesstraße mit ihren darauffahrenden Autofahrzeugen, ein jedes um denselben korrekten Sicherheitsabstand bemüht, der gebotene Abstand.
Und hier bei mir, ein paar hundert Meter vielleicht weg von der Straße, dicht am Waldrand, hier ist alles so friedlich, kaum beschreiblich. Und außer meiner Person - keine Menschenseele.
Laub raschelt und hier ist es friedlich. Ich gehe weiter die Waldlichtung entlang, bis ich vor einem grünen Tannenbaum stehen bleibe, weil sich oben ein roter Ballon verheddert hat, mit langer
Schnur und rot.
Und ich frage mich, wie weit er wohl gekommen ist, als er vor einer Zeit mal losgelassen wurde.
Papiergedanken.
Ich sollte vielleicht öfter einfach mal meine Gedanken zu Papier bringen, denn sicher bin ich mir, dass es einen - wenn auch im Moment schwerlich greifbaren, tieferen Grund zum Wesenskern haben
könnte. Vielleicht kann ich es zumindest für eben jenen Moment als Ausdruck philosophischen Spiels betrachten. Ja, ich spiele gern mit mir - mit meinen Gedanken und Ideen gleichermaßen wie mit
meinen allen Fähigkeiten, die mal hier, mal dort weniger oder sehr gut ausgeprägt sind. So denke ich zumindest jetzt, sozusagen "live" beim Niederschreiben dieser Worte. Ob ich zufrieden bin -
höre ich mich gerade selber fragen. Möchte ich meinen, weil ich es trotz aller Widrigkeiten und verschiedensten Lebenslagen eigentlich immer mir mir war. Zufriedenheit mit dir selbst, das ist
eine Eigenschaft, die dir dabei hilft, niemals von dir abzukommen. Und sind die Verlockungen gerade in unserer heutigen Zeit noch so groß.
In den Schoß gefallen
Es war frühmorgens, die Sonne war noch nicht aufgegangen und der Bus, indem ich mich befand, voll mit Menschen auf dem Weg in ihre mehr oder weniger geliebte Arbeit.
Jeder einzelne für sich trug ein Gesicht, das wohl noch vor weniger als einer halben Stunde schlafend im hastig verlassenen Gemach gelegen war.
Der Bus fuhr, er hielt. Er fuhr an, hielt wieder. Von Haltestelle zu Haltestelle stiegen Leute ein, stiegen aus, standen.
Dann fiel mein Blick auf die Vierersitzreihe. Dort, wo jeweils zwei sich gegenübersitzen, drückte eine Frau den roten Halteknopf neben ihr und schickte sich mehr oder weniger geschickt an, von
ihrem Sitz aufzustehen, mit mürrisch-morgendlichen Blick. Haltestelle erreicht, der Bus hält an.
Stolpert. Und plumpst in der engen Vierersitzreihe dem gegenübersitzenden Mann, der in etwa ihr Alter hat, in den Schoß.
"Hallo!" , sagt dieser.
"Selber Hallo.", wirft sie entgegen und blickt noch mürrischer, dann verlegen...
Beliebigkeit.
Wir leben in einer Zeit der absoluten Beliebigkeit. Ob es ihre Zeit tatsächlich ist, da bin ich mir nicht sicher; ebensogut könnte man den Begriff "Zeit" mit dem Begriff "Raum" ersetzen. Denn wer
weiß, ob es sich andernorts, wo anders auf dieser Welt, ebenso verhält mit der Beliebigkeit wie hier.
Beliebigkeit. Eigentlich ein seltsames Wort; zumal hier auch "Liebe" drinsteckt. Und doch ist das Beliebige immer etwas völlig gleichgültiges, aber freies. Immer egal, aber gleichzeitig nach
eines jeden gusto. Es ist halt wurscht und doch nicht wurscht.
Das gefährliche, wirklich gefährliche an der Begrifflichkeit "Beliebigkeit" ist aber, dass sie hier bei uns so umgreift, so ausgesprochen beliebt wurde. Denn so könnte - wie man finden
könnte - die wohl eher gegenteilige "Besonderheit" an Glanz verlieren.
Was willst du denn sein? Beliebig oder besonders?
Beste Grüße.
München ist...
wenn du in München im Bus an der vom Gang entfernteren Seite, an der Fensterseite sitzt und dein Sitznachbar - dein Nebenan - mitnichten Anstalten macht, aufzustehen, wenn du raus willst und
musst. Sondern sich lediglich recht widerwillig zur Seite dreht, damit du dich - und jetzt bleiben wir bayrisch - schön DURCHBATZEN musst.
#(=Hashtag)KuschelninderHauptstadtderSingles - Business as daily happens out there in Munich. Part 1.
Boot.
Wie es da wohl hingekommen ist, wo es nun liegt – das weiß im Moment weder ich noch niemand.
Ist es auf flachen Grund gelaufen? Es scheint so. Oder vielleicht verließ den Fischer die Lust, Laune oder eine anderweitige, uns unbekannte Motivation am Fischen.
Aber untergegangen ist es noch nicht, obwohl längsseits die Bootshälfte bereits mit trübem Wasser geflutet ist. Da sollte man zwingend Lust bekommen. Lust, den Kasten hinauszuziehen.
Über Kreativität im Allgemeinen
Manchmal sprudelt es so völlig unvermittelt aus Dir heraus... die eine Idee, aufkommend, die entwickelt werden möchte - schau, da steht sie schon im Startloch! Und während eben jene vor sich
startlöchert, kommt auch schon der nächste Keim, der treiben will: Eine zweite Idee kommt zur Welt, bald eine dritte, vierte und so weiter und so fort.
[Randbemerkung, zynisch: Fehlt uns nur noch der Verkaufsschlager.]
Willy und die Welt
Willst du den Bus oder das Taxi?
Willst du das Licht oder das Dunkel?
Willst du die Brücke oder den Tunnel?
Willst du den Ball oder den Würfel?
Willst du das Fenster oder die Türe?
Willst du manchmal oder manchmal eher nicht?
Willst du das früher oder das später?
Willst du das jetzt oder nie?
Willst du das Gute oder das Böse?
Willst du das Starre oder den Strom?
Willst du die Pizza oder die Spaghetti aglio e olio?
Willst du Rausch oder Nüchternheit?
Willst du das Dach oder das Cabrio?
Willst du mich oder dich?
Willst du uns oder willst du das nicht?
Willst du das Wort oder die Tat?
Willst du die Schwingung oder die Resonanzkatastrophe?
Willst du den Hund oder den Löwen?
Willst du allein oder gemeinsam?
Willst du das oben oder den Boden?
Willst du Äpfel oder Birnen?
Willst du hören oder lesen?
Willst du schwimmen oder tauchen?
Willst du schwarz oder willst du es weiß?
Willst du das Plus oder den Bruchstrich?
Willst du die Liebe oder die Lieblosigkeit?
Willst du A oder B?
Willst du C oder bleibst du bei M?
Willst du es wissen oder willst du es fühlen?
Willst du etwas oder willst du etwas bestimmtes?
Willst du ein Ziel oder willst du das Ankommen?
Willst du das...
Willst du wer sein oder willst du für jemanden sein?
Willst du das ob oder das wie?
Willst du Spaß oder willst du wirklich den Ernst?
Willst du handeln oder willst du behandelt werden?
Willst du den See oder das Meer?
Willst du Niederschläge oder Gewinne auf ganzer Linie?
Willst du die Kurven oder das Straight Forward, immerzu?
Willst du den Körper oder die Seele?
Willst du den Dschungel oder den Acker?
Willst du den Trieb oder die Trieblosigkeit?
Diesel oder Benzin?
Willst du Radeln oder in Radlerhosen tanzen?
Willst du die Brille oder das rosarote?
Willst du schmecken oder tasten?
Willst du die Enge oder das Weite?
Sag, willst du das Absolute oder bist du eher der relative Typ?
Willst du kleene oder große? Pommes!
Willst du Klarheit oder das Fragezeichen?
Willst du die Angst oder den Mut?
Willst du die Kerze oder die Zündung?
Willst du den Drive oder den Flow?
Willst du die erneute Chance oder willst du die Wiederholung?
Willst du aufmachen oder zumachen?
Willst du oder willst du nicht?
Das Aquarium
So ein Aquarium hat doch etwas Schönes:
Innerhalb eines überschaubaren, kompakten Raumes kann eine Artenvielfalt ihren Gewohnheiten nachgehen - mannigfaltiges Gewusel! ohne (sofern es sich mit den jeweiligen Arten vereinbaren lässt,
freilich) in ihrem Tun und Handeln Einschränkungen zu erfahren.
Alles, was Fisch und Meeresfrucht ist, lebt tagtäglich und nachtnächtlich in die Tage hinein - von gelangweilten Fischpersönlichkeiten keine Spur.
Ein dreifaches "Blubb-Blubb, Hurra!"
Kunst & Versagen
Kunst und Versagen
Künstler und Versager
künsterisches Versagen oder modern:
"Art Failure" oder "Artificial Failure"?
We should overthink our procedures - maybe daily.
Remission
Weißt du, was ich damals gedacht habe?
Als Lenas "Push forward" im TV gelaufen ist und es irgendwie um den ESC ging? Ich hatte so viel Angst, dass das mir mit dir passieren könnte. Und ich dachte weiterhin, dass du das auf irgend eine
Weise unausgesprochen wissen könntest. Ich hatte solche Angst.
Aber wir lagen da so gemütlich gekuschelt.
Der Winter.
Der Winter kommt.
Er schleicht sich an.
Macht rot, grün, blau und bunt weiss.
Und blickst du nach oben, siehst du grau.
Komm, lass uns Schneemänner bauen.
Der Winter kommt.
Und da stehen wir nun. 24.03.17
Und da stehen wir nun. Orientierungslos und desillusioniert. Wir warten auf den Exodus, auf die Apokalypse. Wir sind träge und voller Tatendrang. Es gibt kein Zurück und keine zweite Begegnung.
Und das Vorwärts, ja das Vorwärts. Wie träge es doch ist. Eine Ampel auf rot wird nach erwartungsgemäßer Zeit zunächst orange, dann grün. Und ins Grüne wollen wir ja irgendwie alle. Das Leben ist
ein Hund, der nicht gehorcht. Wem nützt all der Mist.
Verlassen... 06.08.17
Ich habe dich damals verlassen, weil ich Angst hatte. Dass du mich verlassen wirst. Das wollte ich dadurch verhindern. Wenn ich dich verlasse, kannst du mich nicht verlassen. Was für eine
Logik...
Irgendwie... 01.08.18
Irgendwie ist es so wie mit dem Wunschzettel damals, den wir als Kinder immer geschrieben haben. So viele Wünsche. Selten trafen sie ein. Und dabei haben wir uns immer solche Mühe gegeben...
Kein Verlust 17.08.18
Es gibt keinen Verlust, weil wir träumen.
Consciousness in an insignificant dream
Der folgende Text ist ebenso „Überbleibsel“ des Vorgängerblogs, diesmal in englischer Sprache.
„Hey, that’s the white dresser, in which I used to look for those colorful balloons!“ I said, pointing onto and then examinating the furniture accurately. My grandma nodded, smiled
kindly while we were standing in the centre of the corridor of her appartement. After my needs were met to glance at the piece of remembrance, I tried to stand up again (I kneeled
before so I could better examinate) – I felt that I started to pass out, my sight became darker and darker as we were standing in front of the entrance to the livingroom, where the
great grey sofa, the old Television set was plus the comfortable armchair. „If,“ I whispered, „If I will go down now, do not care about it, don’t call a doctor, it’s normal, nothing
to worry, it’s only a… matter … of minut..“ I went down. Although I had given a understandable advice not to call a doctor, my grandma – she was always worried about us – called one.
After I got back my senses, my ability to stand up I paced to the phone – a Dr Joch(en) was on the phone. To be honest, I have no idea what was his name, „Joch“ or „Jech“ or something
similar. He, on the phone, claimed that I was already under his medical treatment when I was a small kid. „No.“,I replied,“that is not possible as Dr Deton was our family doctor, when
I was young.“
„Don’t worry, boy, no problem, your problem seems to be very, very interesting to me, I want to care about it, want to watch it, want to monitor it. Very interesting… truly…
interesting.“
4 p.m., time to get things done, time to get out of bed after a salubrious one-hour nap, nice to have
dreams.
[Consciousness in an insignificant dream – 2009-04-20]
Sommer...
Draußen scheint die Sonne. Und es ist gar nichts lustig, absolut gar nichts. Eine perfekte Welt? Nicht so…
Texte...
Texte sind ganz offenkundig dazu gedacht, um gelesen zu werden. Wer stimmt dem nicht zu?
Aber was kommt dann? Eine bloße Kenntnisnahme reicht doch nicht aus. Sonst hätte sich derjenige, der sich nicht nur Gedanken zu einem Thema gemacht, sondern sie auch noch zu Papier (oder „zu
Blog“) gebracht hat, schlichtweg sparen können.
Ja, dieses „Sparen“. Als ob man etwas anlegt, dass später mal viel wert sein könnte.
Offensichtlich kann nicht jeder schreiben. Aha. Noch weniger Leute, so bin ich mir gewiss, können lesen. Oder wollen. Aber warum? Warum will man sich nicht damit befassen? Ist es denn um uns
alle schon so schlimm bestellt?
Falls jemand den roten Faden sucht – hier ist er.
Bis später. Aber wann…
Zerrissen...
..und zerfetzt. Die Seele verstreut über das ganze Land.
Wie viele Schiffe sind in deinem unendlichen blau schon gesunken? Kein Rettungsboot ist mehr da. S.O.S funkt es unentwegt. Wird auch wahrgenommen. Du schaffst das schon! Du schaffst das
schon! Du schaffst das schon! Die Wassermasse, sie drückt sich in die Kabinen. Was tust du?
Zu welchem Zeitpunkt?
ist man frei von Bedürfnissen, Wünsche und Zwängen?
Ist es dann soweit, wenn man gerade alles hat? Wenn man sagen kann, dass man alles hat was man will und wollte?
Oder ist es dann soweit, wenn man sich mit möglichen Mängel abfindet, diese vermeintlichen Mängel hinnimmt und nicht weiter gegen sie ankämpft?
Der eine sieht es so, der andere so.
Relevanz hat das ganze sowieso nur für Dich. So what?
In diesem Sinne: Frohes Neues. Bin ich stolz auf mich?
Zug-Reflektionen
Wie war das: „Man kann alles erreichen im Leben, was man will.“ So so. Da sitze ich nun im Zug, der fährt zurück und ich kann nicht mehr zurückfahren. So etwas ist nun mal unmöglich. Ich fahre
also im zurückfahrenden Zug weiter und es wird immer chancenloser, aussichtsloser. Anm. d. Red.: Die Chancen standen immer gleich null.
Was tun? Ein neues Leben beginnen? Wie denn mit all dem scheinbar nutzlosen Gedankenhausrat in meinem Kopf. Warum habe ich meinen Traum damals nicht einfach festgehalten? Na gut, ich hatte nicht
die gebotene Reife, wohl.
Jetzt ist es wirklich nur noch ein Traum blasser Erinnerungen an eine Zeit, eine Zeit voller Lebensoffenheit und Bewegung und Sonne und Meer. […]
Meine Zweifel richten sich an die Annahme, dass alles doch noch gut wird. Angst haben, dass es so weiter geht und die Sackgasse für immer Sackgasse bleiben wird.
Und die Jahre vergehen. Verfließen. Zerrinnen mit einem ordentlichen Batzen „OHNE“..
Wir hätten mehr reden müssen, damals. Dann müsste auch nicht mehr geschwiegen werden, heute.
Wozu?
Weil da draußen mindestens eine Person ist, der Erklärung schlichtweg geschuldet ist.
Liebe & Sehnsucht
Mal ehrlich: Man kann von den beiden, inflationär verwendeten Begrifflichkeiten halten, was man will. Den ersten Begriff – die Liebe – kann man ablehnen. Den zweiten zumindest verleugnen. Wie es
sich für ordentliche Begrifflichkeiten gehört; es kommt immer darauf an, was man darunter „begreift“. Ist es schön? Hässlich? Unwichtig? Lächerlich? Schwach? Vielleicht sogar dumm? Keine
Ahnung.
Aber gerade im Moment beschleicht mich der Gedanke, dass ohne diesem Begriffspaar wohl wenig geschehen würde, so überhaupt in der Welt. Denn Liebe & Sehnsucht sind ein Antrieb. Eine
Energiequelle, aus der so mancher vielerlei schöpfen kann.
Gute Nacht.
Montagnachmittag zweitausendneun
Der folgende Text ist einer der „Überbleibsel“ des früheren Blogs „Noctes Astraeae“.
Er ging in den Park. Er ging langsam, aber er ging. Mit Krückstock, aber es ging. 79 Jahre alt ist er. Und er geht in den Park, langsam, mit Krückstock und er ist gespannt.
Er ist nun fast in der mittigen Wegkreuzung angelangt, orientiert sich, schaut nach rechts, dann nach links: Freude. Ja, er freut sich sogar so sehr, dass er dabei stehen bleiben muss, um
sich ganz einfach nur zu freuen. Seine Freude trägt heute ein rotes Kleid, konventionell, aber das macht ja nichts. Weil er sich nicht wegen dem Kleid freut, sondern wegen ihr. Weil sie DA
ist. Weil sie ihn lieb hat. Er hat sie auch lieb.
Und sie holt ihn ab, weil sie weiß, dass er sie lieb hat und das einfach schon immer so war. Freude über die Tochter, denn die hat er mit seiner Frau großgezogen. Und weil er seit vier Jahren
Witwer ist, weiß er, was Alleinsein bedeutet. Aber davon ist er jetzt ganz, ganz weit weg, weil sie gekommen ist und mit ihm spazierengeht.
Manchmal ist ein schöner Tag, auch wenn man das nur unbewusst mitbekommt, das ganze mit dem Sonnenschein, mit dem Frühling, mit den großen und kleinen Freuden und so freut sich der Mann wegen
der Tochter im Park. Und jeder der ihn gesehen hat, weiß das, weil man ihn sah. Es sah. Die Freude sah.
Spürte.
[Montagnachmittag zweitausendneun – 2009-05-11]
Hahu
Hast du Alles?
Aber die anderen, die haben Alles.
Richtig, warum solltest Du auch wie die anderen sein?
Also finde Dich damit ab, gefälligst!
Leiden gehört zum Leben.
Du bist mein Alles.
Und dann...
Und dann sitzt man da und man fährt und sitzt und Nichts. Man sieht die Menschen um einen, sind das dieselben wie man selbst? Alle scheinen einen Plan zu haben. Oder zumindest einen Platz, das
könnte natürlich auch sein. Man selbst fühlt sich isoliert und völlig daneben: so irgendwie outer space eben. Und die Gedanken, ja die sind irgendwo, wo keiner sie vermag zu hören. Realität hat
mit jenem nichts zu tun. Man sollte im nächsten Leben schlichtweg Roboter werden. Oder wenn man groß wird.